Es ist zu beobachten, dass immer mehr Webseiten stimulierende
Gestaltungselemente integrieren, welche sie von der Konkurrenz
abgrenzen und auf die Steigerung von Emotionen abzielen.
Forschungsziel der Masterarbeit war es, in einem Experiment zu
testen, inwiefern die Integration solcher hedonischer
"Spaß-Elemente" eine Veränderung der allgemeinen Nutzererfahrung
bewirken kann, wenn sich der zugrunde liegende User-Flow nicht
ändert.
Projektrahmen: Masterarbeit an der
Hochschule Harz
Anforderung: Meine Masterarbeit an der sollte zur
Zusammenführung meiner erworbenen Kompetenzen aus dem Studium dienen
und sich somit auf das Thema UX-Design fokussieren.
Um diesen multidisziplinären Bereich möglichst vollständig zu
umfassen, war es mein Ziel ein Projekt durchzuführen, dass
Kompetenzen vom Prototyping über die User-Research bis zur konkreten
technischen Umsetzung vereint.
Rolle: Alleiniger Autor der Arbeit.
Direkt zum Ergebnis
Zunächst wurde der Checkout-Prozess eines Webshops in Adobe XD
skizziert und mit Web-Technologie (HTML, CSS, Javascript) als
Prototyp umgesetzt. Anschließend wurden anhand des Abgleiches mit
den untersuchten Praxisbeispielen drei Spaß-Elemente identifiziert,
die sich integrieren ließen ohne dabei den generellen User-Flow zu
ändern.
Die Elemente waren:
Die Ergebnisse des AttrakDiff zeigen: die Integration der
Spaß-Elemente hat tatsächlich zu einer Steigerung der hedonischen
Produktqualität geführt. Sie haben also ein gewisses Maß an
Stimulation in einer sehr zweckmäßigen Aufgabe erzeugt.
Die
pragmatische Qualität hingegen war wenig verändert. Die Elemente haben
dementsprechend trotz einer Verlängerung der Aufgabe nicht zu einer
signifikanten Verschlechterung der Usability geführt.
Die
SHORE-Software zeigte zumindest die Tendenz auf, dass die User in der
Spaß-Versuchsgruppe emotionaler agierten, allerdings gab es hier große
Unterschiede zwischen den einzelnen Proband*innen. Beim Abgleich der
emotionalen Höhepunkte zeigte sich, dass das Glücksrad die meisten
positiven Emotionen erzeugt hat.
Auch im Freitext im
Fragebogen wurde dieses Element als besonders positiv
hervorgehoben.
Zusammenfassend sprechen die Ergebnisse dafür, dass ähnliche
stimulative Elemente auch im Praxiseinsatz zur Abgrenzung von
Konkurrenz und Verstärkung der emotionalen Bindung eingesetzt werden
können. Hierbei kann bis zu einem gewissen Maß auch eine
Verkomplizierung der Usability in Kauf genommen werden, wobei immer
der Kontext der Anwendung sowie die Erwartungen der User beachtet
werden müssen.