In der Zeit des Handelsbündnisses Hanse erlebte auch die
norddeutsche Baukultur einen Aufschwung. Prägender Stil war dabei
die Backsteingotik, welche Elemente der französischen Gotik mit dem
norddeutschen Backstein vereinte.
In diesem Projekt wurde der Prototyp einer VR-Anwendung erstellt,
die eher "trockenes" Wissen zur Baugeschichte der Hansezeit als
Erlebnis vermittelt.
Projektrahmen:
Studienprojekt im Bachelor
Multimedia Production
an der FH Kiel in Kooperation mit dem
Europäischen Hansemuseum Lübeck
Anforderung: Vermittlung von Wissen über die Hansezeit,
eingebettet in eine immersive (VR) Erfahrung. Die zu entwicklende
Anwendung sollte perspektivisch in die bestehende Ausstellung des
Hansemuseums integriert werden können. Gleichzeitig sollten neue
multimediale Möglichkeiten des Ausstellungsdesigns ermittelt
werden.
Rolle: Team-Projekt im Zweierteam. Alle Schritte von
Konzeption bis zur Programmierung der Anwendung in Unity 3D.
Direkt zum Ergebnis
Die Level wurden zunächst als Skizze entworfen, damit die spätere
Darstellung im 3D-Raum einfacher möglich war.
Nutzer*innen
müssen über ein Baugerüst von einem Teil des Kirchturms zu einem
anderen gelangen.
Die Wege wurden so angelegt, dass Nutzer*innen immer nur auf zwei
Flächen, die im 90-Grad-Winkel zueinander stehen laufen müssen. Die
Bewegung in der realen Welt entspricht dabei derjenigen in der
virtuellen Realität.
Durch Interaktionen wie Klettern oder
Seilbahn fahren, die nur mit den Händen durchgeführt werden, während
die Nutzer*innen stehen, wird diese physische Bewegung immer wieder
unterbrochen. In der virtuellen Realität entsteht so die Illusion
einer weitestgehend freien Fortbewegung.
Um die Verhältnisse und den groben Level-Aufbau dreidimensional
darzustellen, wurde ein Modell aus Pappe gebaut.
Auf dem Modell sind die begehbaren Gerüste und die zu überwindenden
Hindernisse bereits vollständig angelegt.
Um den immersiven Effekt der Anwendung zu verstärken, wurde ein
physisches Gerüst aus OSB-Platten gebaut.
Nutzer*innen bewegen sich auf diesem physischen Gerüst, welches leicht
wackelt und vom virtuellen Gerüst innerhalb der Anwendung überlagert
wird.
Endergebnis des Projekts "Marienkirche VR" ist ein funktionsfähiger
VR-Prototyp, der mit dem Headset HTC Vive gespielt werden kann.
Die Anwendung soll Nutzer*innen das "Eintauchen" in die
Architektur der Hansezeit ermöglichen, indem diese eine typische
Baustelle dieser Zeit begehen. Besonders die Simulation der Höhe in
Verbindung mit dem wackeligen Holzgerüst erwies sich in Tests als
eindrucksvoller Faktor.
Weitere Infos zur ausführlichen Planung sowie das Konzept zum
Storytelling innerhalb der Anwendung finden sich im folgenden
Dokument:
Wissenschaftliche Dokumentation zum Projekt